News

Hilfe für Ugandas Waisenkinder.

Wir helfen Kindern durch Schulausbildung eine selbstbestimmte
Lebensperspektive zu entwickeln. Unterstützen Sie unsere Arbeit
für das Home of Happiness.

Shit - Die Kacke dampft. Wir müssen mal wieder ran.

Jetzt ist es soweit - die Toilettenanlage der Jungen gibt endgültig ihren Geist auf. Als eines der ältesten Gebäude auf dem Gelände - erbaut 2003 zusammen mit den ersten Klassenzimmern - ist sie nun einfach nicht mehr zu retten. Das Problem: sie ist voll. Wie die meisten Toiletten in Uganda handelt es sich um eine Latrine. Und weil dazu einfach ein seeeehr tiefes Loch in die Erde gebuddelt wird, über das dann das eigentliche Toilettenhäuschen gebaut wird, ist da jetzt einfach mal Schluss. Das Loch ist voll, die Kacke dampft. 

 

Einmal konnten wir die Latrine abpumpen. Weil die Latrine aber nur in den Lehmboden geschlagen wurde, weicht der Boden davon auf und man kann das Prozedere nicht beliebig oft wiederholen. Bei den Mädchen haben wir schon einen Fäkalien-Tank unter der Erde eingebaut. Für alle, die sich dafür interessieren hier also ein Exkurs ins Sanitär-Gewerk. 

Für den Toilettennutzer ist eigentlich kein Unterschied zu erkennen. Von innen sieht alles aus, wie immer. Eine Tür, hinter der sich die Kloschüssel verbirgt. Unterirdisch aber ist der Unterschied gewaltig. Idealerweise wird das ausgehobene Loch für alles, was aus dem Mensch wieder raus kommt, abgedichtet. Das kann ein Stahltank sein oder eben ein mit Stein und anderen Materialien abgedichteter unterirdischer Tank. Der besteht aus mehreren Kammern, damit sich feste und flüssige Bestandteile trennen. Wenn so ein Tank voll ist und abgesaugt wird, wird er nicht beschädigt. Das heißt, seine Lebensdauer liegt weit über der von normalen Latrinen. Allerdings sind auch die Kosten für so eine Toilettenanlage deutlich höher. 

Laut Kostenschätzung der Architekten vor Ort brauchen wir ca. 15.000 Euro. Das ist viel Geld, das wir da zusammenkratzen müssen - neben allen anderen Aufgaben, die wir mit euren Spendengeldern ja übernehmen. Also müssen wir jetzt die Ärmel hochkrempeln und alles geben, das Geld aufzutreiben. 

Noch befindet sich Uganda im Lockdown. Ein regulärer Schulbetrieb ist nicht möglich. Das heißt, noch ist es ruhig im home of happiness. Also die ideale Zeit, sich um Probleme wie dieses zu kümmern. Wir haben Fachleute am Start, die sofort loslegen können. 

Daher unsere Bitte an euch: helft mit und investiert in dieses stille Örtchen. Wir lassen uns auch ganz bestimmt was Nettes für euch einfallen, als kleines Dankeschön. 

 

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Corona-Hilfe-Aufruf

 

Covid19 greift weltweit um sich. Davon bleibt auch Uganda nicht verschont. Obwohl sich das Land bemüht hat, sehr rechtzeitig Schutzmaßnahmen einzuleiten, breitet sich das Corona-Virus nun aus.

Für das home of happiness ist es eine schwierige Zeit. Schulen und Universitäten wurden geschlossen, Nahrungsmittel werden knapp und teuer. Der Verkehr ist weitgehend stillgelegt, was auch die Beschaffung von Waren sehr erschwert. Wir müssen also aktuell viel mehr Spenden einsetzen für Transport- und Lebensmittelkosten. Denn unsere Lager sind ziemlich geplündert. Weil wir einen Teil der Kinder nach Hause schicken mussten, haben wir sie zumindest mit Care-Paketen ausgestattet. Denn die Situation zu Hause ist ja bei den Kindern angespannt. Da haben wir zumindest dafür gesorgt, dass sie genug zu essen haben.Die Kinder, die im Center bleiben durften sind gut geschützt. Vor Ort wurden die Schutzmaßnahmen verstärkt. Zum Glück haben sie im home of happiness dank unserer Unterstützung gute hygienische Bedingungen. Anders als die meisten Menschen im Dorf drumherum. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun ihr Bestes, um den Kindern Hoffnung zu geben und die Stimmung hoch zu halten. Das ist eine große Herausforderung.

Auch die Berufsschülerinnen und -Schüler sind vorübergehend zurück ins home of happiness gekommen, weil sie nirgendwo hin konnten. Sie bringen sich jetzt so gut es geht in den Alltag ein. Aber auch sie bangen, wie es weiter geht.

Zum Glück sind aktuell noch alle gesund und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor Ort tun ihr Bestes, damit das auch so bleibt. Aber rund um das home of happiness ist die Sorge groß, wie es weiter geht. Wir sind froh, dass wir schon seit vielen Jahren eine eigene Krankenschwester haben, die sich um die medizinische Grundversorgung kümmert. Aber auch diesbezüglich sind wir in Sorge, denn für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird der Weg zur Arbeit zu einem großen Hindernis. Ausgangsbeschränkungen, vor allem aber der Wegfall des öffentlichen Verkehrs stellen die Menschen vor Ort vor große Probleme.

Die meisten Menschen im Dorf sind arm. Sie leben unter sehr schlechten Bedingungen, haben kaum Geld und geraten so jetzt auch in existenzielle Not. Das Team vor Ort sorgt sich um seine Nachbarn. Wir tun, was wir können, um zu helfen.

Wir hoffen, ihr unterstützt uns dabei. Auch viele von uns machen gerade eine schwere Zeit durch. Aber alle, die aktuell Geld spenden können, möchten wir um ihre Unterstützung bitten. Unsere Partner in Uganda trifft die Krise noch viel härter als uns.

Wir hoffen auf eure Spenden auf unser Konto.

kalangala e.V.

IBAN DE61401545300035213255

Sparkasse Westmünsterland

 

 

Hunger ist die größere Katastrophe

In der vergangenen Woche erreichte uns der Hilferuf des Teams vor Ort. Immer mehr Kinder suchen Schutz im home of happiness, weil sich die Situation in den Familien zuspitzt: es ist schlicht nicht genug Essen für alle da. Wir dürfen die Kinder jetzt nicht allein lassen!

 

Die meisten Menschen im ländlichen Uganda haben einen kleinen Gemüsegarten, über den sie sich selbst versorgen. Nachdem aber erst heftige Regenfälle und dann eine starke Dürre die Erträge zunichte gemacht haben, konnte kaum Ernte eingeholt werden. Die Lebensmittelpreise sind coronabedingt explodiert, Grundnahrungsmittel daher für viele zum Luxusgut geworden.
Uganda befindet sich noch immer in einem sehr strikten shutdown. Weil Schulen geschlossen sind und die meisten Geschäfte ebenfalls, ist die gesamte Familie zu Hause - ohne Einkommen. Die Lebensmittelpakete, die unser Team vor Ort einmal wöchentlich verteilt, mussten wir daher schon aufstocken, weil die Familien gar nichts zu essen haben. Eigentlich war unsere Hilfe ja nur dafür gedacht, das zu kompensieren, was durch die Aufnahme der Kinder entsteht. Weil diese care Pakete aber das Einzige waren, was die Familien bekamen, reichte es nicht für alle. Viele Familien konnten gerade mal eine Mahlzeit am Tag zubereiten, manchmal auch nur Hafergrütze.

Viele Kinder leiden Hunger. Immer mehr von ihnen suchen Zuflucht im home of happiness. Sicher auch, weil die Situation zu Hause schon vorher angespannt war. Nicht ohne Grund sind sie ja im Schul- und Waisenzentrum aufgenommen worden. Kinder, die von häuslicher Gewalt bedroht waren, durften mit Ausrufen des Ausnahmezustandes im Center bleiben. Alle anderen, deren Leben nicht akut in Gefahr war, mussten zurück zu Angehörigen. Häufig handelt es sich um Großeltern oder entfernte Verwandte. Die mussten aber noch nie über so lange Zeit für die Kinder sorgen. Sie konnten ja gerade so sich selbst über Wasser halten. Angesichts der gravierenden Nahrungsmittelknappheit steigt die Zahl der Kinder, die zu Hause nicht mehr gut aufgehoben sind.

In den Dörfern rund um das home of happiness herum sind immer mehr Todesfälle auf Grund von Unterernährung zu verzeichnen. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln können wir die Not der Menschen nicht lindern. Wir stellen aber (Trink-)Wasser kostenlos zur Verfügung. Das nimmt die Bevölkerung sehr dankbar an. Anfangs konnten wir auch den Ärmsten aus dem Dorf noch mit Lebensmittelspenden helfen. Aktuell ist das nur eingeschränkt möglich.
Da der Schulbetrieb aber weiterhin ausgesetzt ist, fehlt den Kindern der sichere Ort. Schule war immer auch gleichbedeutend mit 3 Mahlzeiten am Tag und einem Bett. Jetzt leben sie unter teilweise erbärmlichen Verhältnissen mit 10 Personen auf 30 m² Lehmhütte, schlafen auf dem nackten Boden, trinken verdrecktes Wasser und haben keine Toilette.

Was wir von den Kindern und unseren Mitarbeiter*innen vor Ort erfahren, ist schwer vorstellbar und schwer auszuhalten. Bei den wöchentlichen Besuchen geraten auch die Mitarbeiter*innen immer mehr unter Druck. Eben weil der Hunger so groß ist, wird die Fahrt mit dem wertvollen Gut Nahrung für sie zu einer Gefahr.

Immerhin bringen die Lehrkräfte seit einigen Wochen auch Schulmaterial zu den Kindern. Denn gerade gepaart mit Langeweile wird Hunger noch unerträglicher. So können sie sich zumindest mit Schulaufgaben ablenken. Aber sie vermissen den Unterricht, sie wollen lernen! Und auch die Lehrkräfte würden so gern unterrichten, dürfen es aber nicht. So bleiben nur die aufwändigen Fahrten über Trampelpfade zu den Haushalten der Kinder, bei denen sich die Mitarbeiter*innen dann auch immer viel Zeit für Gespräche nehmen. Mittlerweile fällt es ihnen schwer, wieder aufzubrechen, denn die Kinder rennen ihnen weinend hinterher, krallen sich an ihnen fest und wollen nicht zu Hause bleiben.

Angesichts der Situation benötigen wir aktuell deutlich mehr Geld pro Monat für die Versorgung der Kinder. Könnten wir alle Kinder wieder im home of happiness betreuen, lägen die Kosten deutlich niedriger, auch weil dann Fahrtkosten wegfielen. Aber die Aufnahme aller Kinder ist untersagt. Aktuell behelfen sich die Verantwortlichen vor Ort damit, dass sie von Härtefallregelungen Gebrauch machen, um die Ärmsten der Armen aufzunehmen. Aber das Leid derer, die nicht aufgenommen werden, ist aus unserer Sicht nicht weniger groß.

Internationale Hilfen gelangen nicht bis zu den Familien ins Dorf. Auch wenn die Regierung Lebensmittelspenden für Bedürftige angekündigt hat, verpuffen diese in den Städten oder den regierungsnahen Kreisen. Für die Landbevölkerung gilt das Gebot der Selbstversorgung. In früheren Krisen konnten sie damit auch gut überleben. In dieser Krise nicht.
Angesichts der Not vor Ort können wir unserem eigentlichen Bildungsauftrag nur bedingt nachkommen. Die Nothilfe wird während der Pandemie viel stärker gebraucht. Wir als Vorstand können nicht einfach zusehen, wie die Kinder Hunger leiden. Daher haben wir uns entschieden, in dieser Form zu helfen und uns auch um das Überleben der Kinder in den Haushalten zu kümmern. Dazu brauchen wir Unterstützung.


Für uns ist es ein großes Spannungsfeld, in dem wir uns gerade bewegen. Hier in Deutschland kehr Normalität in so großen Schritten ein: Manche beschäftigen sich gerade mehr mit der Frage ob sie nun lieber Eis essen oder ins Schwimmbad sollen. Wenn ich überlege, dass wir mit dem Geld vor Ort wieder eine Familie mehrere Tage lang satt bekämen, ist das manchmal schon ein schwieriges Abwägen. Natürlich sind auch hier gravierende Folgen der Pandemie zu spüren bzw. werden noch auf uns zukommen. Aber alle Not, die wir hier erleben ist relativer Natur. In Uganda kämpfen die Menschen gerade ums nackte Überleben. Das lässt uns als Verein nicht kalt und lässt uns mit Hochdruck daran arbeiten, Spenden zur Krisenbewältigung aufzutreiben. Denn eins hat unser Einsatz in den vergangenen 16 Jahren ja gezeigt: die Investition in sichere Unterbringung und Bildung lohnt sich. Die Kinder haben eine positive Entwicklung gemacht, ihre Zukunftschancen haben sich verbessert. Wir haben Ort die Entwicklung von Infrastruktur angestoßen und geben über 30 Menschen Arbeit und verlässliche Gehälter.

Gerade weil wir einander kennen, treffen uns die Folgen der Pandemie so hart. Unsere langjährigen Partner vor Ort so leiden zu sehen, die Kinder, mit denen wir noch vor einem Jahr gemeinsam gespielt haben, nun in unsicheren Verhältnissen zu wissen, macht uns Sorge. Aber wir können gemeinsam etwas tun. Helft mit! Erzählt von der Situation vor Ort, entwickelt gemeinsam mit uns kreative Spendenaktionen, mobilisiert Hilfe und Spenden. Wir geben den Dank unserer ugandischen Partner an dieser Stelle gerne an euch weiter. In ihrem letzten Brief schrieb Oberstudienrat Alupa: "Ihr seid unsere einzige Hoffnung. Danke, für die Liebe, die ihr uns schenkt. Ohne euch wüssten wir nicht, wie wir den nächsten Tag überstehen."

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